Heute habe ich einen lustigen Blogpost gefunden. Es geht darum, dass St. Martin nicht nur der romantische Tag mit hübschen Laternen, lieblichen Gesängen und leuchtenden Kinderaugen ist. Sondern durchaus auch Heulen und Chaos beinhalten kann!
Ich habe da ganz ähnlich Erfahrungen gemacht. Wobei ich aber auch von einem hohen Standpunkt aus spreche. Ich bin ja am Niederrhein aufgewachsen, wo das Martinsfest geradezu zelebriert wird. In meiner Heimatstadt steht zwei Tage alles im Sinn von St. Martin. Am ersten Tag ziehen sämtliche Kindergärten durch die Strassen. Am nächsten Tag alle Schulen bis zur Klasse 6. Natürlich mit Pferd und echt halbnacktem Bettler, welches Wetter auch immer herrscht! Die ganze Stadt ist geschmückt, jedes Haus entlang der Wegstrecke hat Laternen und Kerzen in den Fenstern. Und damit die Stimmchen der Kinder nicht so dünn klingen, ziehen immer vier bis fünf Musikkapellen mit.
Also, meine Messlatte ist hoch!
In den letzten Jahren sind wir mit dem Kindergarten in einem Wald um einen See herum gerannt. Gerannt, weil der Trupp sich nach Sekunden wie Kaugummi in die Länge gezogen hat und man irgendwie immer rennen musste, um den Anschluss zu halten. Je älter unsere Kinder wurden, desto mehr wollten sie alleine mitlaufen. Ich habe jeden mal sinständig gehofft, sie nach der Wald und See Runde am Lagerfeuer wieder zu treffen. Das St. Martins Spiel wurde von Kindern aufgeführt, gerne mal unter Neonlicht einer portablen Lichtquelle.
Das immer irgendjemand geheult hat war eh klar, mal waren es noch Still Kinder mit Hungerattacke, mal ich-bin-in-den-Matsch gefallen oder das obligatorische neeeein, ich will noch nicht gehen! Das Lagerfeuer am Ende war jedoch immer ganz schön, nach der Ära der Zivis im Kindergarten war auch immer Glühwein für alle da, ob da ein Zusammenhang besteht?!
Einmal haben wir auch den St. Martinszug der örtlichen Kirchengemeinde besucht Naja, einmal die Strasse vom Neubaugebiet hoch und n wieder runter laufen, für meine verwöhnte St. Martins Seele war das auch nichts.
Diese Woche dann der erste St. Martinszug in Berlin. Der Kinderladen hatte für eine kurze Runde eingeladen - und abschließenden zum Feuer bei uns im Hof, weil wir a) viel Platz haben und b) nah am Kinderladen wohnen.
Es war zwar nicht niederrhein-like, aber dennoch ganz schön. Für eine kurze Zeit standen alle ums Feuer und anstatt Mantel teilen haben wir selbstgebackene Brötchen geteilt, das fand ich eine schöne Geste.
Dann hat es die Kinder nicht mehr gehalten und unser Hof wurde erobert. Die Eltern verblieben plaudernd am Feuer.
Also alles in allem ein schöner Abend für alle - aber kein St. Martins Feeling
... doch , ganz am Ende, spielte der Erzieher ein ruhiges Lied an, gleichzeitig wurde das Feuer immer kleiner, fast alle haben mitgesungen und sonst war es absolut still. MEIN (neuer) St. Martins Moment:-)
Na jetzt muss ich aber mal eine Lanze für den Wald mit "See" brechen: wir waren gestern als Ehemalige dabei und es war schön und stimmungsvoll. Liebe Martinsgrüße aus Lochhausen
AntwortenLöschenDas freut mich!!
LöschenDen Teil am Ende am Feuer fand ich auch immer sehr schön.
Aber das Gerenne um den "See" war irgendwie nie feierlich.
Habe das Plaudern mit Dir am Feuer vermisst....!!!